Ziele in der CO2-Bilanz im Jahr 2020 eingehalten

Ziele in der CO2-Bilanz im Jahr 2020 eingehalten

16.04.2021

Diese so positiv klingende Nachricht in Bezug auf die Treibhausgase hat natürlich einen kleinen Schönheitsfehler. Zwar hat Deutschland im Jahr 2020 mit rund 740 Millionen Tonnen Treibhausgasen ganze 70 Millionen Tonnen weniger freigesetzt als im Jahre 2019. Und es ist auch richtig, dass diese Verringerung das beste Ergebnis in den Bemühungen zum Klimaschutz seit 1990 darstellt – doch knapp ein Drittel der Verringerung der Zahlen ist der Pandemie geschuldet. Die Beschränkungen im Verkehrs- und Energiebereich sowie die coronabedingten Produktionseinbrüche haben es ermöglicht, dass Deutschland seine ehrgeizigen Ziele zumindest im Jahr 2020 erreicht hat.

Die Grenzwerte für das Jahr 2020 waren auf 150 Millionen Tonnen Treibhausgase aus dem Verkehrsgeschehen festgelegt worden. Aufgrund der Ausgangs- und Reisebeschränkungen hatten sich zusätzliche Einsparungen von 19 Millionen Tonnen ergeben. Diese hatten schließlich zu einer Jahres-Emissionsmenge von 146 Millionen Tonnen geführt und damit die Einhaltung der Ziele ermöglicht. Des weiteren hatten die Ausfälle im Flugverkehr ihren Teil beigetragen, der um 60% geringer als im Vorjahr ausfiel.

Aber in jedem Fall sind die Einsparmengen beträchtlich. Der Rückgang der Emissionen hat sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt, was natürlich vor allem an den strengen Auflagen für Wirtschaft und Verkehr liegt. Dennoch verdient eine Kennziffer Beachtung: Seit dem Jahr 1990 haben sich die Emissionen in Deutschland um mehr als 40% verringert – bei gleichzeitig stark steigender Wirtschaftsleistung. Dementsprechend zufrieden reagieren Verkehrs- und Umweltministerium auf die erstmals nach dem Bundesklimaschutzgesetz vorgelegten Emissionsdaten des Umweltbundesamtes.

Natürlich fordern sie wie jedes Jahr dazu auf, die Anstrengungen noch weiter zu verstärken. Unterstützt wird diese Forderung von ungewohnter Seite. Rund um den ehemaligen Bundesumweltminister Röttgen hat sich eine Gruppe von knapp 30 Unions-Abgeordneten gebildet. Diese fordert jetzt ein Ende der Steuervergünstigung für Diesel und Kerosin und eine deutliche Steigerung der Preise für Heiz- und Treibstoffe. Der Chef des Bundesumweltamtes Messner setzt sich zudem für einen weiteren Ausbau der Windenergie und eine stärkere Einschränkung der Verbrennermotoren ein.