Schlechte Karten beim Öl-Embargo

Schlechte Karten beim Öl-Embargo

23.05.2022

Falls es wie zu erwarten zu einem Öl-Embargo gegen Russland kommt, fürchten viele Logistikdienstleister, dass ihre Existenz bedroht sein könnte. Denn so ein Embargo könnte sich drastisch auf die Treibstoffpreise auswirken. Obwohl die Preise für Diesel nach einem Höchstwert von mehr als 2,30 Euro inzwischen wieder auf 2,02 Euro gefallen sind, könnte eine Ölknappheit die Preise noch stärker steigen lassen, so meinen jedenfalls die Verbände. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) ist zudem der Ansicht, dass auch das zweite Entlastungspaket der Regierung da nicht ausreichen wird.

Das soll die Steuern auf Sprit befristet senken und kurzfristige Kredite möglich machen. Rücksicht von den Treibstoff-Konzernen ist wohl kaum zu erwarten, wie deren gewinnmaximierendes Verhalten bei der Energiepreis-Explosion gezeigt hat. Die Krise könnte besonders den Mittelstand treffen. Die Logistikdienstleister kämpfen eh mit großen Problemen. Neben der völlig unübersichtlichen Marktlage haben Corona-Pandemie und Krieg viele Fahrer ausfallen lassen. Das gilt derzeit vor allem für ukrainische Fahrer, die zurück in die Heimat gehen. Derzeit fehlen der Branche rund 80.000 Kräfte.