Ein großes läuferisches Talent

Ein großes läuferisches Talent

05.11.2014

Spedition Eberl unterstützt Asylbewerber Filmon Abraham

Die internationale Läuferszene horcht auf: sozusagen aus dem Stand lief der junge Asylbewerber Filmon Abraham unter mehr als 400 Läuferinnen und Läufern beim diesjährigen internationalen Hochfellnberglauf mit einem neunten Rang unter die Top Ten der weltbesten Bergläufer. Eberl sponsert das außergewöhnliche Lauftalent.

„Ein neuer Stern am Läufer-Himmel“ hatte das Oberbayerische Volksblatt bereits eine Woche vorher getitelt, nachdem der 22-jährige Flüchtling aus Eritrea den heimischen Tüttenseelauf souverän vor Langlaufstar Tobi Angerer gewonnen hatte. Jetzt erwartete ihn im Ziel auf dem sonnigen Gipfel des Hochfelln sein restlos begeisteter Eberl-Fanclub. „Eine wahnsinnige Leistung“, freute sich Thomas Eberl mit einigen sportbegeisterten Mitarbeitern nach dem Zieleinlauf. Da durfte natürlich ein Siegerfoto mit Gipfelkreuz nicht fehlen!

Es war Mitarbeiter Roland Klosa, der das läuferische Talent von Filmon Abraham entdeckte. Zusammen mit einer Gruppe engagierter Teisendorfer kümmert sich Roland Klosa ehrenamtlich um die insgesamt elf Flüchtlinge aus Eritrea, die seit diesem Sommer in seinem Wohnort Teisendorf untergekommen sind. „Sport ist immer ein verbindendes Element und ich laufe selber sehr gerne. So kam es, dass wir zusammen trainieren. Aus Spaß an der Freud haben wir drei von ihnen im August einfach mal beim Traunreuter Stadtlauf angemeldet“, erzählt der Eberl-Mitarbeiter. Dort holte sich Filmon gleich den zweiten Platz – „er hätte ganz klar gewonnen, wenn er das Wort „Ziel“ verstanden und einen Schlusssprint hingelegt hätte“, schmunzelt Klosa. Kein Problem – beim Rupertus-Thermenlauf zwei Wochen später war Filmon der Sieg sicher. Und für seinen engagierten Trainer war klar: beim 41. Hochfellnberglauf geht sein Schützling für die Spedition Eberl an den Start und stellt sich der internationalen Elite! Bei herrlichstem Bergwetter, angefeuert von zahlreichem Publikum lief der junge Eritreer die Strecke von 8,9 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 1.074 Metern in einer Zeit von 45:48 Minuten, keine vier Minuten hinter dem Gesamtsieger, seinem Landsmann Petro Mamo.

So schließt der junge Sportler, der in seinem Heimatland vom Militär desertierte und fliehen musste seine erste Saison in der neuen Heimat mit einer großartigen Gesamtleistung ab. Mit dem letzten Rennen Anfang November möchte er die Gesamtwertung des Drei-Seen-Cup gewinnen, von dem er schon zwei Siege in der Tasche hat. In Kürze beginnt dann das Wintertraining – aber vor allem steht für Filmon jetzt die Schule an erster Stelle auf dem Programm. Intensiver Deutschunterricht ist an der Tagesordnung. „Wir müssen diese jungen Menschen fit machen für ihren Alltag. Unsere Unterstützung soll ja letztlich Hilfe zur Selbsthilfe sein. Sie müssen wissen, was hier in Deutschland auf sie zukommt – der Winter zum Beispiel“, unterstreicht Roland Klosa.