Die Transportunternehmen stehen unter Druck

Die Transportunternehmen stehen unter Druck

11.07.2022

Nach dem Aufschwung, der mit dem Nachlassen der Corona-Beschränkungen einherging, hat vor allem der russische Krieg in der Ukraine die Transportbranche im ersten Quartal 2022 schwer belastet. Die hauptsächlichen Gründe finden sich natürlich an erster Stelle in der Kostenexplosion für Treibstoffe. Diese Kosten konnten nur zum Teil in die Frachtpreise weitergegeben werden. Dadurch erreichten die Umsätze zwar unerwartete Höchststände, aber die Betriebsergebnisse gerieten in eine Schieflage. Ein Drittel der Unternehmen musste ein schlechtes Betriebsergebnis vorlegen, nur knapp 10 % der Betriebe meldeten ein gutes Ergebnis. Diese Daten erbrachte eine weitreichende Umfrage der BGL bei 232 Unternehmen. Die Gesamtkosten stiegen bei nahezu allen Betrieben deutlich, Treibstoff-, Fahrzeug- und Personalkosten machten den Großteil dieser Belastungen aus.

Der Anteil der Betriebe mit gestiegenen Gesamtkosten erhöhte sich im Vergleich zum letzten Quartal 2021 von 88,5 % auf 94 %, fallende Gesamtkosten meldeten immerhin 2 % der Unternehmen. Interessant ist auch der Faktor, dass fast 15 % der Befragten eine weiter sinkende Zahlungsmoral bei den Kunden zu beklagen hatten. Die meisten der Transportbetriebe rechnen natürlich mit einem weiteren Anstieg der Kosten im zweiten Quartal. Positive Aussichten erkennen nur 7,5 %, während ein knappes Drittel eher zum Pessimismus neigt. Immerhin: Die Fahrzeugauslastung stieg auf den besten Wert seit 11 Jahren. Der Saldo bei Fahrpersonal ist zwar gestiegen, bleibt aber dennoch auf dem zweitschlechtesten Ergebnis seit 2013.